Das Ende und der Tod: Teil 2 by Dan Abnett

Das Ende und der Tod: Teil 2 by Dan Abnett

Autor:Dan Abnett
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2023-09-05T07:35:47+00:00


6:xxxvi

Stelle dich ihm

Seine Stimme klingt ferner als jemals zuvor, doch seine Gestalt steht direkt vor Sanguinius.

»Einige von uns sehen mit Freude, wie das Verderben triumphiert«, sagt Ferrus. »Einige sind betrübt darüber. Aber wir alle leiden Qualen. Keiner von uns hat bekommen, was er wollte. Selbst jene von uns, die darum gebeten haben. Die Gaben des Pantheons sind niemals so wundervoll, wie sie zu sein scheinen. Aber wir sind gezwungen, unsere Entscheidungen zu akzeptieren.«

»Also habt ihr euch hier … zu einem Begräbnis versammelt?«

»So könnte man sagen«, sagt Ferrus. »Oder zu einem Erwachen. Wir haben uns aus der Qual erhoben oder die Erlaubnis erhalten, zu kommen. Genau kann ich das nicht sagen, Bruder. Aber es kann nur jetzt geschehen. In diesem Augenblick der Geschichte. Horus hat die Regeln der Schöpfung so fundamental gebrochen, dass diese Unmöglichkeit eintreten konnte. Wir haben uns voller Respekt hier zusammengefunden, angezogen von unseren Erinnerungen, von unserem Kummer und unserem Bedauern. Eine Sache haben wir alle gemeinsam. Wir sind seinetwegen hier. Er hat uns das angetan.«

Die fernen, bebenden Schreie klingen einen Moment wütender, bevor sie wieder verblassen.

»Das Verderben mag triumphieren«, sagt Ferrus, »aber er soll es nicht. Wir wollen ihn leiden sehen.«

Der Erstverlorene bleibt stehen und dreht sich zu Sanguinius um. Sein Gesicht liegt im Schatten und ist halb hinter dem vorbeiziehenden Staub verborgen.

»Du kannst nicht gewinnen, Bruder«, sagt er. »Aber du kannst kämpfend sterben und dem Bastard die Kehle durchschneiden. Für uns. Wir sind uns sicher, wenn es jemandem gelingt, dann dir. Wir haben es schon immer gewusst. Du bist der Strahlendste, der Beste von uns.«

Das krächzende Kreischen wird schriller und unterstreicht seine Worte.

»Töte ihn für uns, Bruder«, sagt Ferrus. »Töte ihn für uns und für all die abscheulichen Dinge, die er getan hat. Du hast nichts zu verlieren. Nicht mehr. Dafür hat Angron gesorgt. Räche uns.«

»Ich …«, beginnt Sanguinius.

Die Schreie übertönen für einen Moment seine Stimme. Ihr Widerhall lässt das Deck erzittern und weitere Staubkörnchen in die trockene Luft wirbeln.

»Sie sind frustriert«, sagt Ferrus. »So wie ich.«

»Warum?«, fragt Sanguinius.

»Weil du zögerst«, sagt Ferrus und zieht eine enttäuschte Miene. »Du hältst dich zurück.«

»Das tue ich nicht«, erwidert Sanguinius. »Du sagtest, dass er hier sein würde.«

»Und das sollte er auch«, fährt ihn der Gorgone an. »Und er wäre es, wenn du es wirklich wollen würdest. Aber das willst du nicht. Du sagst, du wärst bereit, aber das bist du nicht. Ganz und gar nicht. Nicht in deinem Herzen.«

»Du irrst dich«, sagt Sanguinius. »Ich bin nur hier, weil ich mich ihm stellen –«

»Dann stelle dich ihm!«, grollt Ferrus. Die Wut lässt seine Nekrodermis brodeln und schwitzen. »Wenn du es ernst meinst, dann stelle dich ihm! Töte ihn!«

»Ich werde mich ihm stellen, Bruder«, sagt Sanguinius, »aber ich weiß nicht, ob ihn töten kann. Er ist so mächtig geworden –«

»Nein«, sagt Ferrus. »Du weißt, dass du es kannst. Du weißt nur nicht, ob du es willst.«



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